Schüleraustausch mit den USA

KGR goes Philadelphia

Endlich war es soweit! Der von allen lang ersehnte 02.09.2011 war angebrochen, und damit hieß es: USA,wir kommen!
Pünktlich um 7 Uhr starteten 30 Schülerinnen und Schüler des Karlsgymnasiums Bad Reichenhall in Begleitung der beiden Lehrkräfte Frau Grabichler und Herr Teichmann voller Vorfreude in Richtung Philadelphia zum mittlerweile mehr als zehn Jahre bestehenden Schüleraustausch zwischen der amerikanischen Abington Senior High School und dem Karlsgymnasium. Und eines sei vorweggenommen: im Laufe dieses dreiwöchigen Aufenthalts sollten selbst die größten Erwartungen noch übertroffen werden.

Bereits am Flughafen München beim Check-in zeigte sich, die Konstellation unserer SchülerInnen (an dieser Stelle ein großes Lob an deren Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit während des gesamten Austauschs) hätte nicht besser sein können. Demzufolge vergingen Flug, Einreisekontrolle (bei der sich unsere im bayerischen Dirndl gekleideten Damen, die bei den amerikanischen Zollbeamten großen Anklang fanden, geschickt an vorderster Front positionierten) und Bustransfer problemlos, und schon bald standen wir unseren amerikanischen Gastfamilien gegenüber, die begeistert Fahnen und Plakate schwenkten und uns so “Welcome to Abington” hießen.

Nach diesem herzlichen Empfang fühlten sich alle sichtlich wohl und fanden sich rasch in ihren Familien ein. Alle verbrachten ein überaus erlebnisreiches Labor-Day-Weekend im Kreise ihrer Gastfamilien: so standen Ausflüge an die Atlantikküste, waghalsige Achterbahnfahrten in Amusement Parks und selbstverständlich ausgiebige Shopping-Touren (die in Anbetracht der bei vielen Schülern auf der Rückreise wesentlich voller erscheinenden Koffer wohl besonders ausgiebig verlaufen sein dürften) auf dem Programm.

Ebenso interessant aber war es sowohl für unsere SchülerInnen als auch für uns Lehrer, den Schulalltag an einer typisch amerikanischen High School mit zu erleben und selbst aktiv am Unterrichtsgeschehen teilnehmen zu können. Dabei wurden unsere Gymnasiasten von ihren amerikanischen PartnerInnen bestens betreut, und spätestens beim Austausch von bayrischen Spezialitäten („Weißwürst mit Brez’n”) und Traditionen („Was ist eigentlich Schuabladdln?”) waren jegliche Kommunikationsprobleme vergessen und der englische Wortschatz um eine Vielzahl an Vokabeln reicher geworden.
Neben den Unterrichtstagen standen zahlreiche Ausflüge auf dem Programm, im Rahmen derer ein Highlight das nächste jagte:
So erfuhr man beim Besuch der Amischen interessante Details über deren bescheidenes und weitgehend ohne Elektrizität ablaufendes Leben, wobei zur Begeisterung aller ein Buggy Ride (Kutschenfahrt) diesen gelungenen Tag abrundete.

Im Rahmen des dreiwöchigen Aufenthalts in Abington gehörten zahlreiche Unternehmungen in Philadelphia Center City gewissermaßen zum Pflichtprogramm, wobei uns die reizende Innenstadt mit all ihren Sehenswürdigkeiten jedes Mal aufs Neue zu überraschen und begeistern vermochte. Zweifellos einen bleibenden Eindruck hinterließen die Independence Hall (inklusive Freedom Bell und die Originalpapiere der amerikanischen Verfassung), das Convention Center (bei freiem Eintritt und gratis Torte anlässlich des Convention Days), die University of Pennsylvania (mit Führung über den Campus) ebenso wie die weniger bekannten aber nicht minder beeindruckenden Plätze wie die JFK Plaza mit der Love Statue oder die Rocky Statue and Steps vor dem Philadelphia Museum of Art, die von unseren SchülerInnen selbstverständlich im Laufschritt erklommen wurden. Kulinarische Genüsse für jeden Geschmack und Geldbeutel bot der Reading Terminal Market, dessen Besuch zumeist den genussvollen Abschluss unserer Philly Besuche bildete.
Mit der Hauptstadt Washington D.C. stand ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm. Imposante Bauwerke wie die Jefferson, Lincoln, Korean War und Vietnam War Memorials in Verbindung mit der dahintersteckenden Zeitgeschichte hinterließen bei uns allen einen tiefen Eindruck. Selbstverständlich durfte auch die Besichtigung des Weißen Hauses nicht fehlen. Zweifellos das herausragende Erlebnis unseres Besuchs von Washington stellte jedoch die Besichtigung des beeindruckenden Kapitols inklusive Führung dar.

Und dann war es endlich so weit: New York, wir kommen! Ein Traum vieler SchülerInnen sollte an diesem Tag in Erfüllung gehen. Und tatsächlich, unser Ausflug verlief beinahe noch beeindruckender als es sich viele ohnehin schon erwartet hatten. Auf der Überfahrt mit der Fähre von Staten Island aus gewannen wir nicht nur einen ersten Eindruck von der herausragenden Skyline der Südspitze Manhattans, sondern konnten wir auch spektakuläre Ausblicke auf die Freiheitsstatue genießen.

Über das vor Kurzem eröffnete 9/11 Memorial am Ground Zero, die Wall Street, China Town und Little Italy erreichten wir schließlich das Empire State Building, von dessen Platform im 76. Stockwerk sich dem Besucher unvergessliche Blicke auf Manhattan eröffnen. Abschließend bestand die Möglichkeit, sich am Times Square mit Souvenirs aller Art einzudecken oder bei einem der beliebten Starbucks Cafes, im Planet Hollywood oder Hard Rock Cafe die Stimmung dieses weltweit wohl einmaligen Ortes mit all seinen hektisch blinkenden und glitzernden Leuchtschriften auf sich wirken zu lassen. Doch schließlich neigte sich auch dieser großartige Tag zu Ende, und voll unvergesslicher Eindrücke verließen wir die Stadt, die tatsächlich niemals zu schlafen scheint …
Auf der traditionellen Farewell-Party am vorletzten Abend hielten dann unsere SchülerInnen ihre Abschiedsreden und ernteten dafür großen Applaus – alle brillierten mit beinahe perfektem American English accent, den sie sich in den vergangenen drei Wochen angeeignet hatten. Die Stimmung bei traditioneller amerikanischer Pizza und Muffins in der Cafeteria der Abington High School war großartig, jedoch ein wenig getrübt von dem Gedanken, dass es bald Abschied nehmen hieß. In der Tat waren unseren SchülerInnen ihre Gastfamilien während des dreiwöchigen Aufenthalts ans Herz gewachsen und so flossen bei vielen die Tränen in Strömen. Doch so manche PartnerInnen schmiedeten bereits mit großem Eifer Zukunftspläne für den Gegenbesuch unserer amerikanischen Freunde im Juli 2012 …

Am Freitag, den 23.09.2011, verließen wir Abington nach letzten farewell hugs & kisses in Richtung Philadelphia Airport, und pünktlich am Samstag Mittag konnten die Eltern ihre Kinder am Eingangstor des Karlsgymnasiums wieder in die Arme schließen. Alle waren sich einig, an einem großartigen Austausch teilgenommen zu haben, der es unseren SchülerInnen ermöglichte, unvergessliche Eindrücke in verschiedensten Lebensbereichen zu sammeln, ihre Englischkenntnisse um Quantensprünge zu verbessern, vor allem aber jede Menge neuer Freundschaften zu schließen.

StR R. Teichmann
StRin C. Grabichler