Wenn ich weiter als andere gesehen habe, dann nur deshalb, weil ich auf der Schulter von Giganten stand.

-Sir Isaac Newton-

Dieses berühmte Zitat betont die Kontinuität des wissenschaftlichen Fortschritts und die kollektive Natur der Wissensentwicklung in der Wissenschaft. Das gilt allen voran für die Physik als grundlegende Naturwissenschaft und als Unterrichtsfach an der Schule.

Physik ist eine Naturwissenschaft, die sich mit den grundlegenden Prinzipien der Natur und den fundamentalen Kräften, die die Welt um uns herum beeinflussen, befasst. Das Wort “Physik” stammt vom griechischen Wort “physis”, was “Natur” bedeutet. Die Physik zielt darauf ab, die grundlegenden Gesetze und Prinzipien zu verstehen, die das Verhalten von Materie, Energie, Raum und Zeit regeln.

Kinder und Jugendliche interessieren sich für Naturerscheinungen und deren Erklärungen. Das hochtechnisierte Lebensumfeld, in dem wir heute leben, führt sie zu weiteren Fragen, deren Beantwortung eine naturwissenschaftliche Grundbildung erfordert. Der Physikunterricht vermittelt den Schülerinnen und Schülern zum einen grundlegende Kenntnisse zu Naturgesetzen und technischen Anwendungen, zum anderen fördert er das Verständnis für charakteristische Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaft Physik. Die Jugendlichen entwickeln in der Auseinandersetzung mit Fachinhalten die Kompetenzen, Erkenntnisse mit naturwissenschaftlichen Methoden zu gewinnen, Modelle zu nutzen und kritisch zu reflektieren, fachliche Informationen gezielt zu recherchieren, aufzubereiten und zu präsentieren sowie Chancen und Risiken moderner Technologien zu bewerten. Dabei lernen sie, physikalische Argumente auch in außerfachlichen Kontexten zu benutzen, um einen eigenen Standpunkt einzunehmen und begründete Entscheidungen zu fällen.

Selbständiges Handeln im Bereich der Naturwissenschaften fördert Kreativität und Abstraktionsvermögen, aber auch Kritikfähigkeit und Durchhaltevermögen. Sowohl das Experimentieren in Gruppen als auch die Nutzung projektorientierter Unterrichtsmethoden, die sich an vielen Stellen des Unterrichts anbieten, schulen die Team- und Kommunikationsfähigkeit, ein positives Sozialverhalten und die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung. Das Fach Physik leistet somit nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur vertieften Allgemeinbildung, sondern auch zur Persönlichkeitsentwicklung sowie zur Vorbereitung auf die Berufs- und Arbeitswelt.

Die physikalische Ausbildung der Kinder und Jugendlichen beginnt mit dem Natur und Technikunterricht der siebten Klasse, in welchem die in Klasse fünf und sechs erlernten Methoden zum wissenschaftlichen Arbeiten auf physikalische Phänomene angewendet werden. Der eigentliche Physikunterricht beginnt in der achten Klasse, sowohl im naturwissenschaftlich-technologischen, als auch im sprachlichen Zweig. Insbesondere werden im NTG die erlernten Inhalte in zusätzlichen Profilstunden vertieft.

Die von Schülerinnen und Schülern erworbenen Kompetenzen lassen sich in die Kategorien Fach- und Methodenkompetenz, Erkenntnisgewinn, Kommunikation der fachlichen Inhalte und Beurteilen und Bewerten anhand physikalischer Kriterien einteilen. Diese Fähigkeiten lassen die Kinder und Jugendlichen auf jene Schultern der Giganten steigen und ermöglichen es ihnen vielleicht weiter zu sehen.

Bernhard Ponn, Fachschaftsleiter Physik